WAS IST »KULTUR«?

Beschreibung

Kernbotschaft: Wenn wir bedenken, wie unsere Identität beschaffen ist, erkennen wir, dass weder Kultur noch kulturelle Identität so statisch und polarisiert sind (du bist – du bist nicht), wie extremistische Positionen behaupten – sie sind hingegen veränderbar, dynamisch und vielschichtig.  

Schlagworte: kulturelle Identität, Zugehörigkeitsgefühl, kulturelle Pluralität

Zusammenfassung:

Kultur ist weder statisch noch unveränderlich und wir müssen verstehen, dass Vielfalt eine der zentralen Faktoren ihrer Entwicklung ist. Jede Person ist eine Verschmelzung ihrer/seiner Kultur (oder Kulturen), seiner eigenen Merkmale und Erfahrungen. Die Tatsache, dass wir uns unserer eigenen Pluralität bewusst sind, verbessert das Wissen über die Gruppe und ihre Vielfalt.  

 

  • Gruppengröße
  • einzeln
  • Modul
  • Vorbeugung
  • Ausstiegsstrategien
  • Dauer
  • 45 Min
  • Gruppenalter
  • 12 - 15
  • 16 - 19
  • 20 - 24
Kursnummer: YCARE410
Fakultät: Activities / Exercises
CC - Attribution-NonCommercial-ShareAlike
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Ziele der Aktivität

  • Sich bewusst sein, dass Identität vielschichtig, komplex und veränderbar ist.
  • Das Wissen über die Gruppe und ihre Vielfalt
  • Das Gefühl, zu einer Gruppe zu gehören, stärken.
  • Konzepte im Zusammenhang mit Kultur und kultureller Identität kennen und darüber nachdenken.

Beschreibung der Aktivität

Schritt 1: Führen Sie ein Brainstorming durch, um das Konzept der Kultur vorzustellen. Nennen Sie die Defintion und betonen Sie, dass es sichtbare kulturelle Aspekte gibt (wie Essen, Kleidung, Monumente etc.) und unsichtbare (Werte, Gewohnheiten, Traditionen etc.).

Schritt 2: Sammeln Sie mit der Gruppe Beispiele kultureller Elemente, die importiert wurden (z. B. Hamburger, Kartoffeln, Kaffee etc.) oder in andere Kulturen exportiert wurden (z. B. Kartoffelomelette, Pizza, ...). Je nach Gruppengröße können Sie eine Übung durchführen, bei der ein Ball frei herumgereicht wird. Wobei die Teilnehmer auf der einen Seite Dinge nennen, die importiert wurden und die auf der anderen Seite Dinge nennen, die exportiert wurden. Betonen Sie, dass Kultur dynamisch, veränderbar und aus anderen Kulturen gebildet ist.

Schritt 3: Teilen Sie die Teilnehmer in Paare oder Kleingruppen (3-4 Personen) auf und lassen Sie sie ihre Antworten vergleichen. Versammeln Sie die ganze Gruppe. Hier einige Fragen, die zur Reflexion dienen:

  • Identifiziert ihr euch mit derselben Kultur?
  • Habt ihr mehr Differenzen oder Übereinstimmungen bei den Dingen, die ihr mögt oder nicht mögt, gefunden?
  • Gibt es sichtbare (z. B. Feste, Kunst, Essen, Orte etc.) oder unsichtbare (z. B. Solidarität zwischen Menschen, Freiheit respektieren etc.) kulturelle Aspekte?
  • Wie würdet ihr KULTUR definieren? Könnt ihr eine Kultur aufgrund einer Religion teilen? Aufgrund einer Nationalität? Oder aus einem ethnischen Grund?

Schritt 4: Bitten Sie die Teilnehmer, das Arbeitsblatt „Wie eine Zwiebel“ auszufüllen (s. Handout), auf dem sie in Rangfolge die Hauptaspekte ihrer Identität eintragen sollen. Hinweise für Teilnehmer:

  • Hast du schon einmal gehört, dass „Personen wie Zwiebeln“ sind? (Als Beispiel könen Sie den Dialog aus dem Animationsfilm »Shrek« nehmen, um das Ganze attraktiver zu machen: „Monster haben Schichten. Zwiebeln haben Schichten. Verstehst du? Wir beide haben Schichten.”)
  • Stell dir vor, du bist wie eine Zwiebel, mit vielen Schichten. In jeder findest du die wichtigsten Dinge in deinem Leben, vor allem im Kern. Notiere in einer Rangfolge, was für dich die wichtigsten Dinge sind. (In Zusammenhang mit Familie, Hobbies, Geburtsort, Religion etc.)
  • Optional: Falls die Gruppe weiß, was Kultur ist und die Teilnehmer sich kennen, kann die Übung »Wie eine Zwiebel« spezifischer gestaltet werden, indem als Kriterium Dinge verwendet werden, welche die Teilnehmer mögen oder von denen sie glauben, dass diese sie beinflussen. Das Ziel ist, zu vergleichen, wie jede Person ihre kulturelle Identität in einer bestimmten Weise aufbaut, mit verschiedenen Aspekten und Gewohnheiten, sogar innerhalb ein und derselben Kultur.

 

Schritt 5: Wenn die Übung beendet ist, bitten Sie die Teilnehmer, ihre Eindrücke zuerst in Paaren/Kleingruppen zu teilen und dann in der großen Gruppe. Hier einige Fragen zur Reflexion:

  • Welche Gemeinsamkeiten und Differenzen habt ihr unter den Aspekten gefunden, die aufgestellt wurden, um eure Identität zu definieren?
  • Denkt ihr, dass diese Hierarchie unveränderlich ist?
  • Aus welcher Motivation stellt ihr einen Aspekt über einen anderen?
  • Wie ist unsere kulturelle Identität aufgebaut? Ist dies ein sozialer Prozess?
  • Kann sich eine Person verschiedenen Kulturen zugehörig fühlen? (z. B. ein spanisch-jordanischer Mensch, ein Zigeuner-Evangelist, ein muslimischer Rumäne etc.?)
  • Was ist für dich – daraus folgend – KULTURELLE IDENTITÄT? Helfen Sie der Gruppe, eine Definition aufzustellen.
  • Kulturelle Identität: Kulturelle Identität formen wir selbst, dazu nehmen wir die kulturellen Aspekte, die wir mögen und lassen andere weg (z. B. Gewohnheiten, Werte, Feste etc.). Unsere kulturelle Identität verbindet uns mit Menschen derselben Kultur (wir teilen eine Sprache oder Werte oder eine Art, uns zu kleiden etc.), aber trennt uns auch von ihnen, da wir nicht dieselben Elemente teilen oder im selben Ausmaß wie sie teilen.

 

Benötigte Materialien

Papier, Stifte, Handout »Wie eine Zwiebel«

Methodik

Diskussionsrunde

Beratung für Trainer

  • Der Trainer sollte über Wissen zum Thema Kultur und ihren Aspekten verfügen. Zusätzlich zur Vertiefung dieses Konzepts ist zu erklären, dass die Art, sich mit ein und derselben Kultur zu identifizieren, von einem Menschen zum anderen stark variiert.

Quellen / Literatur

Adaptiert von Escuela de Paz (2003-2004). “¿Cómo nos relacionamos con la ciudad?” Propuestas para una convivencia pacífica. III Audiencia Pública a los chicos y chicas de San Sebastían San Sebastián.

Handzettel