REGELN DER KOEXISTENZ

Beschreibung

Kernbotschaft: Die unmittelbare Einbeziehung der ganzen Gemeinschaft in eine Konfliktsituation ist ein wichtiger Aspekt, um eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit zu erreichen. Regeln der Koexistenz in der Gruppe zu etablieren, indem junge Menschen in ihre Definition einbezogen werden, ist einer der ersten Schritte, um demokratische Teilhabe, Zusammenhalt und Gruppenverantwortung zu schaffen.

Schlagworte: Konfliktlösung, demokratische Teilhabe, Regeln der Koexistenz

Zusammenfassung:

Regeln der Koexistenz sind der referentielle Rahmen für die Regulierung des Funktionierens einer Gruppe und des Festlegens von Grenzen, um so konfliktträchtige oder störende Verhaltensweisen zu vermeiden.

Jugendliche in das Aufstellen von Regeln einzubeziehen, die ihre Gruppe und sie selbst angehen und Grenzen und Konsequenzen festzulegen, ermutigt sie, sich bei der Vermeidung von Konflikten einzumischen und fördert ihre Verantwortlichkeit und ihr Engagement in der Gruppe.

  • Modul
  • Vorbeugung
  • Gruppengröße
  • klein
  • mittelgroß
  • Dauer
  • 1 Stunde
  • Gruppenalter
  • 16 - 19
Kursnummer: YCARE391
Fakultät: Activities / Exercises
CC - Attribution-NonCommercial-ShareAlike
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Ziele der Aktivität

  • Jugendliche ermutigen, sich beim Aufstellen und Etablieren von Koexistenzregeln und
    -vereinbarungen zu beteiligen.
  • Jugendliche dafür begeistern, demokratische sowie Teilhabe-Strategien zur Ausarbeitung von Regeln und Maßnahmen zu entwickeln, um das Zusammenleben zu organisieren und Konflikte zu lösen.  
  • Die Identifizierung der Jugendlichen mit den Koexistenzregeln unterstützen, um ihr Engagement und ihre Verantwortlichkeit zu fördern.   

Beschreibung der Aktivität

Schritt 1: Beginnen Sie mit einem Brainstorming über Regeln:

Was sind Regeln? Wozu dienen sie? Können nur öffentliche Autoritäten Regeln machen? Müssen öffentliche Autoritäten die Regeln einhalten, die sie machen? Können Menschen, die keine Autorität haben, Regeln aufstellen? Was kann man tun, um Regeln zu etablieren? In welchen Bereichen werden Regeln aufgestellt (Schule, Familie etc.)? Welche Regeln mögt ihr weniger?  

 

Beziehen Sie eine Reflexion über das Zentrum und seine Akteure ein (z. B. Schüler, Lehrer, Verwaltung und sonstige Mitarbeiter, Familien etc.).

 

Schritt 2: Präsentieren Sie ein rechtliches oder regulatorisches Rahmenwerk (Arikel/Statuten), das Rechte und Pfllichten auf einem entsprechenden Gebiet reguliert (z. B. Artikel 67, 126 und 17 des nationalen Bildungsgesetzes im Bildungsbereich). Heben Sie Aspekte der Koexistenz hervor und bitten Sie die Studenten, Beispiele von ihnen bekannten Situationen zu geben, in denen diese Regeln nicht angewendet wurden und welche Strafe auferlegt wurde. Fragen Sie die Teilnehmer zu diesen Regeln, ob sie diesbezüglich meinen, etwas würde fehlen. (Falls ja, schreiben Sie es auf die Tafel.) Erwähnen Sie Siuationen, welche die Gruppe betrafen oder eventuell betreffen (z. B. Streiks oder Studentendemonstrationen für Jugendliche unter 18) und die entsprechenden regulatorischen Rahmenwerke.  

Betonen Sie, dass diese Regeln allgemein für alle Zentren oder Personen in einem bestimmten Umfeld gelten (e.g. das nationale Bildungsgesetz oder die Koexistenzregeln des Zentrums) und dass es für eine Gruppe wichtig ist, diese Regeln zu kennen; aber dass es auch wichtig ist, sich auf Regeln zu einigen, die dem allgemeinen Standard entsprechen und mit den Erwartungen der Gruppe übereinstimmen.  

Es kann das Bedürfnis aufkommen, über die Mechanismen und Werkzeuge zu sprechen, um die Regeln zu ändern. Notieren Sie diese Punkte, damit sie in der nächsten Arbeitsgruppe diskutiert werden (z. B. welche Möglichkeiten junge Menschen haben, wenn sie mit einigen Regeln nicht übereinstimmen).

Schritt 3: Motivieren Sie die Gruppe, ihre eigenen Koexistenzregeln aufzustellen, entsprechend der Normen, die im vorherigen Schritt etabliert wurden. Teilen Sie die große Gruppe in Untergruppen (max. 6-7 Leute) und bitten Sie die Teilnehmer, eine zweispaltige Liste täglicher Konfliktsituationen zu erstellen (z. B. Spott, Unterbrechungen etc.). Auf einer Seite sollen die Koexistenzregeln für ihre Gruppe aufgeschrieben werden und auf der anderen die korrektiven Maßnahmen für jene, die diese Regeln nicht einhalten. Um die Teilnahme der ganzen Gruppe zu sichern, bitten Sie jeden Teilnehmer, eine Regel in seiner Untergruppe beizutragen und gemeinsam mit allen eine korrektive Maßnahme zu suchen.

Schreiben Sie ein Beispiel auf die Tafel:

KOEXISTENZREGELN

 

KORREKTIVE MASSNAHME

»Zerstöre die Möbel nicht.«

»Störe nicht, wenn jemand spricht.«

Falls etwas zerbrochen wird

Im Fall der Störung

»Muss dem für die Orndung Zuständigen helfen.«

»Bereite ein Thema vor, das du in der nächsten Klassenstunde in fünf Minuten vorstellst. «

Erforderlich, um Regeln aufzustellen:

  • Die Regeln sollten die Beziehungen und Rechte aller Personen, die im Zentrum oder in der Gruppe sind, bedenken.
  • Die Regeln müssen auf Konsens basieren, daher muss ich jeder beteiligen.

Schritt 4: Kommt alle wieder zusammen und stellt gemeinsam eine finale Liste auf. Gratulieren Sie der Gruppe zur Mitwirkung und reflektieren Sie mit allen über die Schwierigkeiten in der Übung. Die vereinbarten Regeln sollten der ganzen Gruppe auf einer Liste gezeigt und zugänglich gemacht werden (z. B. auf einer Pappe, einem Blog oder im sozialen Netzwerk der Schule etc.). Sie müssen von allen Mitgliedern der Gruppe unterschrieben werden, damit alle zeigen, dass sie sich ihnen verpflichten.

Benötigte Materialien

Tafel, Papier und Stifte, Pappe, Marker

Methodik

Diskussionsrunde

Beratung für Trainer

  • Leiten Sie die jungen Leute bei der Identifizierung mit und der Erstellung von Regeln an und stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer die Chance erhalten, zu sprechen und beim Aufstellen der Regeln mitzubestimmen.
  • Falls ein Konflikt zwischen den aufgestellten Regeln und den Menschen im Zentrum aufkommt, fordern Sie die Gruppe auf, sich in einer anderen Stunde mit den existierenden Mechanismen und Werkzeugen, um die infrage stehenden Regeln zu ändern, zu befassen.

Quellen / Literatur

Storni C., Carpentieri Y., Alonso E. (n.a.). Normas de Convivencia en el aula. Ministerio de Educación y Deportes de la Nación: Argentina.